Was gibt es Neues in der Welt des Webdesigns?

Einiges werden Sie noch aus den Vorjahren kennen: Natürlich sind optimale Ladezeiten, mobile first und andere technische Punkte immer und in jedem Jahr aktuell. Rein optisch aber warten neben einigen bekannten Stilen und Kniffen offenbar auch neuere Designs auf ihre Verwendung.



Serifenschriften

Da heißt es nun schon mit gutem Grund seit Jahrzehnten "Serifen für Print, Serifenloses für Digitales" und nun das: die Rückkehr der geschmähten Serifen auf den Bildschirm!
Serifen? Was war das noch mal?
In der Typografie, also der Kunst des Gestaltens mit Schrift und Format, unterscheidet man unterschiedliche Schrifttypen. Dazu gehören die erwähnten Serifenschriften, die sich dadurch auszeichnen, dass das Ende eines Buchstabenstrichs durch eine quer hierzu verlaufende Linie abgeschlossen wird. Typischerweise wird eine solche Schrifttype in Printmedien wie Büchern oder Zeitungen verwendet. Bei der serifenlosen Schrifttypen fehlt diese Linie, weshalb diese als gut leserlich am Bildschirm gelten.
Und jetzt mehren sich die Seiten, die zumindest in Teilen die Serifenschriften effektvoll einsetzen. Ein gutes Beispiel ist die hübsche Seite von Two Chimps Coffee.


Asymmetrie

Eine der großen Weisheiten des guten Designs besagt, dass Symmetrie zwar angenehm wirkt, dabei aber auch schnell fade und langweilig ist.
Daran hat man sich schon im letzten Jahr in schöner Art und Weise erinnert und insbesondere mehr und mehr Grids eingesetzt, die asymmetrisch gebrochen sind. Damit ist gemeint, dass das grundlegende Gestaltungsraster, eigentlich streng symmetrisch, an einigen Stellen aufgebrochen wird, um einen lebendigeren Eindruck zu vermitteln. Ein Beispiel hierfür wäre die Seite des Fotografen Levesque, die geschickt mit unterschiedlich angeordneten Schriften und Bildern spielt. Aber Achtung: Dies schaut nur gut aus, wenn man das zugrundeliegende Raster gleichwohl beachtet und nicht einfach schlampig Fotos irgendwo auf die Seite bringt!

Knallige Farben und starke Schrifttypen

Jetzt kommen wir zum Thema der Überschrift: Es wird rockig! Viele der Trendforscher sagen eine Renaissance starker Farben und einzigartiger Schriften voraus. Eine gute Auswahl an Beispielen finden Sie auf dieser Seite von Graphicmama
Natürlich ist hierbei immer zu berücksichtigen, dass Layouts, die fast in den Augen wehtun, oder massive Schriftarten nicht zu jeder Sweite passen. Was bei der Seite eines Kreativen stylish wirken mag, verprellt gegebenenfalls potentielle Gäste eines Traditionshotels...

Auch Animationen und Interaktionsmöglichkeiten, die den Besucher im Idealfall spielerisch und doch zweckgerichtet durch die Site leiten sollen, sind weiterhin ein Anliegen der Designer. Dazu habe ich bereits zu den Trends 2017 etwas geschrieben.

Weiterhin ein großes und auch sehr oft umgesetztes Thema sind handgemachte Illustrationen, die möglicherweise auch gedämpft als dezentes Hintergrundbild zum Einsatz kommen können. Es müssen nicht immer die an Bilderbücher oder Comics erinnernden Grafiken sein.



Das Rad des Designs dreht sich weiter, und wir werden sehen, was es vielleicht in diesem Jahr an ganz neuen Trends bringt...


© Eva Ausserhofer 2019

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