Glückwunsch!

Sie haben einen Webdesigner gefunden, der Ihren Vorstellungen entspricht und bei dem Sie sich gut aufgehoben fühlen.

Jetzt geht es darum, dass Sie sich auch in Ihrem Interesse perfekt auf das erste Gespräch in der Agentur vorbereiten. Dabei soll Ihnen die nachfolgende Checkliste helfen, die wichtigsten Aspekte im Auge zu behalten und dem Designer alle wesentlichen Informationen zu liefern.




Welches Ziel verfolge ich mit der geplanten Website?

Jede Website verfolgt letztendlich ein Hauptziel. Das kann der Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen sein (Beispiel Online-Shop), die Vermittlung von Information (Beispiel Websites von Behörden), Bereitstellung von Spielen, Aufruf zu Registrierung oder Spenden etc, etc. Oft kann es auch zu einer Verknüpfung von mehreren Zielen kommen. Natürlich sollte jeder seriöse Online-Shop auch Informationen über seine Produkte anbieten. Letztendlich aber kommt es aber dem Shopbetreiber nicht auf die Weitergabe von Information an, sondern auf den Absatz seiner Ware. Dieses Hauptziel sollte in der Gestaltung der Website deutlich erkennbar sein, denn das erwartet auch der Besucher. Sinnvoll ist es auch, dass jede Unterseite letztendlich irgendeine Verknüpfung zu diesem Hauptziel beinhaltet (Warenkorb, Link zu weiterführenden Informationen oder ähnliches).

Machen Sie also deutlich, was Sie mit der geplanten Website erreichen wollen.


Was ist der Gegenstand der geplanten Website?

Um was geht es eigentlich? Bin ich ein Hotelier, der eine neue Website für sein Hotel mit Buchungsmöglichkeit braucht? Oder will ich online alpine Kräuteressenzen verkaufen? Oder bin ich Direktor einer Schule, die sich auf einer neuen Website präsentieren möchte?
Erklären Sie dem Designer ganz genau, was Sie oder die von Ihnen vertretene Institution tut. Erläutern Sie insbesondere bei nicht ganz geläufigen Produkten eingehend, um was es sich handelt.
Nichts ist schlimmer, als an dieser Stelle ein Missverständnis aufzubauen, das sich später durch die gesamte Site zieht. Der Nutzen einer solchen Site, die falsche Informationen zugrundelegt, ist gleich Null!

Erklären Sie also ganz genau das Thema der Website.


Welche Zielgruppe soll die Website ansprechen?

Wen genau wollen Sie mit Ihrer Website ansprechen? Ein Hotel, das auf Familien und ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist, kommt im Internet anders daher als ein schickes Boutique-Hotel.Die Festlegung einer Zielgruppe ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Marketing überhaupt. Konzept, Design und Sprache sind im besten Falle ganz an dieser Frage ausgerichtet. Vergleichen Sie zum Beispiel die Fernsehwerbung von Haribo-Produkten mit der von "Giotto". Haribo macht eben Kinder (und ihre Eltern) froh, "Giotto" hingegen den anspruchsvollen, erwachsenen Genussmenschen.

Überlegen Sie also, wo Sie Ihre Kundschaft sehen, wer sich für Ihre Produkte interessieren könnte - und ggf. auch, wen Sie künftig zusätzlich erreichen möchten!


Wo liegen meine Stärken, wo meine Schwächen?

In Zeiten, wo sich die meisten Produkte und Dienstleistungen von gleichartiger Konkurrenz umgeben sehen, ist es ausschlaggebend, ein so genanntes Alleinstellungsmerkmal (USP - Unique Selling Point) zu haben. Was unterscheidet meine Gesichtscreme von anderen,die auch eine gute Qualität haben? Vielleicht der Umstand, dass darin seltene alpine Kräuter enthalten sind? Oder dass sie - einer wachsenden Lebenshaltung entsprechend - vegan sind? Irgendetwas gibt es, warum sich Urlauber gerade Ihr Hotel aussuchen sollten, worauf Sie besonders stolz sind. Ist es die jahrzehntelange Familientradition? Oder etwa die zentrale Lage der Pension? Überlegen Sie sich: Was würde ich in einem Gespräch als erstes betonen und herausstreichen? Worauf bin ich besonders stolz? Wo liegen die Vorzüge, die Konkurrent X eben nicht hat? Warum sollten sich Eltern für meine Schule entscheiden, um bei diesem Beispiel zu bleiben?
Aber genauso sollten Sie sich ehrlich überlegen, wo Nachbesserungsbedarf besteht, was nicht so gut passt. Auch dieses muss der Designer wissen, um nicht unwissentlich auf der Website peinliche Fettnäpfchen einzubauen.

Machen Sie sich also Gedanken, was Ihr Unternehmen oder Ihre Produkte von der Konkurrenz abhebt und wo die Schwächen sind.


Welche Websites gefallen mir gut?

Schauen Sie sich ruhig in Vorbereitung des Treffens die Websites Ihrer Konkurrenz oder auch ganz anderen Sites an. Was gefällt Ihnen spontan? Was spricht Sie an? Was finden Sie gelungen? Womit können Sie sich gar nicht identifizieren, ja, was schreckt Sie vielleicht sogar ab? Es geht hier um Bauchentscheidungen, nicht unbedingt um rationale Überlegungen. Notieren Sie sich die URL besonders positiver und besonders negativer Beispiele, damit der Designer Ihre Bewertung ggf. schon bei dem Gespräch mit Ihnen am Computer nachvollziehen kann.

Gehen Sie zum Wohl Ihrer Website bei der Konkurrenz surfen und sammeln Sie Eindrücke!


Habe ich bestimmte Vorgaben für das Design?

Vorgaben zum Beispiel für die farbliche Gestaltung können aus persönlichen Vorlieben, aber auch aus der Abgrenzung zu Konkurrenzseiten oder bereits bestehendem Werbematerial bzw. Corporate Design stammen.
Beispielsweise könnte es sein, dass Sie bereits über gut eingeführtes Printmaterial wie Broschüren oder Visitenkarten verfügen, deren Gestaltung Sie auch für die Website übernehmen wollen. Oder Sie haben unabhängig von anderem Werbematerial Farben und Formen, die bekannt sind und die man mit Ihrem Unternehmen verbindet. Zum Beispiel ein Logo.
Dies muss der Designer wissen, um die Farbgestaltung nach diesen Vorgaben zu planen. Dasselbe kann für die Typographie oder bestimmte Formen gelten.

Berücksichtigen Sie also, ob Sie solche Vorgaben dem Designer vorgeben müssen oder wollen.


Soll die Website bestimmte Features enthalten und habe ich jemanden, der diese Features ggf. nach dem Hochladen betreut?

Wir leben momentan im Zeitalter der Social Media wie Twitter oder Facebook. Mittlerweile haben die meisten Unternehmen eine Facebook-Seite und einen Twitter-Account, um auf sich aufmerksam zu machen. Natürlich ist so etwas nur dann sinnvoll, wenn die Präsenz in den Social Media auch regelmäßig betreut wird. Sie sollten sich überlegen, ob Sie so etwas für Ihr Unternehmen in Betracht ziehen und ob Sie eine bestimmte Person haben, die die Pflege dieser Seiten übernimmt. In diesem Falle sollten Sie dies dem Designer mitteilen, damit er Links auf Ihre Seiten bei Facebook und Co. auf der Website einbaut.
Ähnliches gilt für den beliebten Newsletter oder den Blog, der Ihre Kundschaft stärker an Ihr Unternehmen binden soll.Auch hier bringt das zusätzliche Feature nur dann etwas, wenn der Newsletter auch regelmäßig News bringt und nicht der letzte vom vorletzten Jahr stammt. Ein nachlässig geführter Newsletter oder nicht mehr gefütterter Blog vermitteln einen desinteressierten und unprofessionellen Eindruck.
Teilen Sie natürlich auch dem Designer mit, ob Sie eine mehrsprachige Website (in wievielen Sprachen) wünschen und ob Sie für die Übersetzungen sorgen. Die Kosten für die Übersetzungen würden dann natürlich nicht mehr in der Rechnung des Designers auftauchen. An dieser Stelle sollten Sie auch parallel über den Einsatz von Bildern sprechen: Lassen Sie hochwertige Fotografien zum Beispiel Ihres Hotels anfertigen oder soll dies kostenpflichtig der Designer veranlassen? Denken Sie hierbei daran, dass es unbedingt professionelle und hochwertige Bilder sein sollten. Der etwas unscharfe Schnappschuss des fotobegeisterten Onkels hilft hier nicht weiter, sondern hinterlässt erfahrungsgemäß sofort einen bleibend schlechten Eindruck!
Machen Sie sich außerdem Gedanken darüber, ob Teile Ihrer Website regelmäßig aktualisiert werden sollten. In diesem Falle bietet sich der Einsatz eines CMS an, zum Beispiel von Joomla, das ich verwende. Der Designer muss in diesem Falle mit Ihnen absprechen, welche Teile zur Bearbeitung bestimmt werden sollen.
Selbstverständlich müssen Sie Buchungssysteme und E-Commerce-Funktionen zum Einkauf und Bezahlen erwähnen, sollten Sie solche benötigen.


Habe ich bereits eine Domain für meine Website?

Haben Sie sich schon um eine Domain (www.beispiel.it) gekümmert und bei einem Provider einen Vertrag abgeschlossen? Oder soll dies der Designer für Sie übernehmen? Der Vorteil der zweiten Alternative liegt darin, dass der Designer bestimmte Vorgaben zur Suchmaschinenoptimierung bei der Festlegung der Domain für Sie berücksichtigen könnte. Fragen Sie nach!


Welche rechtlichen Informationen muss ich weitergeben?

Langweilige, aber notwendig: Teilen Sie dem Designer die rechtliche Form Ihres Unternehmens und die rechlich Verantwortlichen mit, die in den Datenschutzbestimmungen und im Impressum benannt werden müssen.


Ist für mich eine zeitliche Frist wichtig?

Benötigen Sie die fertige Website zu einem bestimmten Termin? Wenn ja, müssen Sie dies dem Designer mitteilen, damit sich dieser in seiner eigenen Zeitplanung darauf einstellen kann.


Wäre für mich Google AdWords und Google Analytics sinnvoll?

Falls Sie mit diesen Begriffen nichts anfangen können: Schauen Sie hier in meinem Glossar nach. Für den Designer ist dies von Interesse, weil er für Analytics weitergehende Vorkehrungen auf der Website treffen muss.

© Eva Ausserhofer 2019

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